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Stell dir vor, es ist Wettkampf und keiner geht hin!

Der Auftakt der Sportpistolen-Saison lief für den Hochheimer Schützenverein anders, als erwartet. Voller Tatendrang fuhr dessen erste Mannschaft zu dem Ort, an dem sie ihr Können dieses Jahr zum ersten Mal unter Beweis stellen sollten, einem aus Pietätsgründen nicht näher bezeichnetem Schützenverein in der Nähe von Wiesbaden. Pflichtgemäß motiviert und mit eifriger Miene betraten sie die Höhle des Löwen. Doch statt den Gegnern des Abends fanden sie dort nur fragende Gesichter. „Was habt ihr denn hier verloren?“ meldete sich einer der zufällig Anwesenden. „Einen Wettkampf wollt ihr hier schießen?“ Ein Blick in den Kalender offenbarte das Malheur: Tatsächlich war offiziell ein Wettkampf angesetzt, den die Heimmannschaft jedoch komplett versäumt hatte. Auch eine hastige Folge von verzweifelten Telefonaten konnte nichts daran ändern, dass sich an dem Abend kein einziger Pistolenschütze finden ließ, mit dem sich die Hochheimer messen konnten. Dem Sportsgeist folgend leisteten diese dennoch ihren Beitrag und absolvierten alle Wettkampfdisziplinen, trotz eines für die Mannschaft eher schwachen Ergebnisses haben sie mit zusammengerechnet knapp 800 Ringen einen deutlichen Vorsprung zu den insgesamt Null Ringen des Heimteams erreicht. Der Vereinsvorsitzende beglückwünsche die Hochheimer zu ihrem Sieg und spendierte ihren anerkennend, wenn auch peinlich berührt, eine Runde Getränke. Es erging jedoch die Mahnung an die Hochheimer, dass sie in der Rückrunde im Mai mit deutlich mehr Gegenwind zu rechnen haben. Es wurde auf die Großzügigkeit des Gastgebers angestoßen und man ging in dem guten Einverständnis auseinander, dass sowas ja mal passieren kann – Obgleich die Geschichte des haushöchsten Sieges der jüngsten Vereinsgeschichte in nächster Zeit wohl noch öfter im Hochheimer Schützenverein verkündet werden wird!